Nicolaus Bruhns wurde im Dezember 1665 in Schwabstedt geboren. Nach seiner ersten musikalischen Ausbildung durch seinen Vater Paul Bruhns, Organist in Schwabstedt, ging er mit 16 Jahren nach Lübeck. Dort wurde er von seinem Onkel Peter Bruhns, Ratsmusiker, und dem Marien-Organisten Dieterich Buxtehude, dessen Lieblingsschüler er war, weiter ausgebildet.
Nach einigen Jahren in Kopenhagen wurde Bruhns 1689 Organist der Husumer Stadtkirche, heute Marienkirche. Nachdem die Stadt Kiel ihm allerdings bereits kurze Zeit später eine Organistenstelle in der dortigen Nikolaikirche anbot, entbrannte ein heftiger Streit zwischen den beiden Städten. Erst eine Gehaltserhöhung hielt Bruhns schließlich in Husum.
Bereits im Alter von 31 Jahren verstarb Bruhns am 29. März 1697 an Tuberkulose. Nachdem zwei Kinder bereits im Kleinkindalter starben, hinterließ er nach seinem Tod drei weitere Kinder.
Bruhns war besonders für sein virtuoses Geigenspiel bekannt. So schreibt der Musikwissenschaftler Johann Mattheson: „Weil er sehr starck auf der Violine war, und solche mit doppelten Griffen, als wenn ihrer 3. oder 4. wären, zu spielen wuste, so hatte er die Gewohnheit, dann und wann auf seiner Orgel die Veränderung zu machen, daß er die Violine zugleich, mit einer sich dazu gut=schickenden Pedalstimme gantz allein, auf das annehmlichste hören ließ.“ – Johann Mattheson: Ehrenpforte (Hamburg, 1740)
Von Nicolaus Bruhns sind 12 Kantaten und fünf Orgelwerke überliefert. Während gerade die Orgelwerke beispielhaft für die norddeutsche Orgelschule sind und zum Standardrepertoire auf der Orgel gehören, sind die Kantaten bis heute nur selten musiziert.
Auch wenn nur wenige der Kantaten überhaupt Chorpartien enthalten, hat sich der Nicolaus-Bruhns-Chor zur Aufgabe gemacht, diese Musik in der Öffentlichkeit wieder präsenter zu machen.